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"Zwischen meinen Worten" von Mounia Jayawanth

  • Autorenbild: julz.reading.corner
    julz.reading.corner
  • 6. Jan. 2020
  • 3 Min. Lesezeit



Exemplar: *Rezensionsexemplar*



Worum geht es?

Lia hält jeden auf Abstand. Niemand weiß von ihrer Essstörung und womit sie zu kämpfen hat. Doch dann trifft sie plötzlich den gutaussehenden Noah aus ihrer Schule in ihrem Therapiezentrum. Für beide ist klar, dass sie diese Begegnung so schnell wie möglich vergessen wollen, aber das ist gar nicht so leicht, wenn man sich jeden Tag in der Schule sieht. Außerdem findet sie Noah netter, als ihr lieb ist. Und ihm scheint es ähnlich zu gehen, denn aus irgendeinem Grund will er immer mehr Zeit mit ihr verbringen. Zu gerne würde sie mit jemandem über ihr Gefühlschaos reden, aber die Beziehung zu ihren Eltern ist das reinste Drama und selbst ihre beste Freundin Gina weiß nicht, was wirklich in ihr vorgeht. Umso verrückter ist es, dass sie Noah und ihrer Mitschülerin Samira plötzlich mehr Vertrauen schenkt, als jemals jemand anderem zuvor. Ein Jugendbuch über Freundschaft Liebe und all das, worüber nie gesprochen wird: Psychische Krankheiten, Alltagsrassismus, toxische Beziehungen, und viel mehr!

Wie hat es mir gefallen?

Allgemein: Das Cover ist wunderschön! Es hat eine harmonische, freundschaftlich und vertraute Ausstrahlung. Die Personen darauf wirken sehr vertraut, obwohl nur die Silhouetten zu sehen sind. Auch die Farbwahl ist optimal gelungen, da diese warm und zugleich kalt wirken und somit die doch sehr kritischen Themen perfekt wiederspiegeln. Der Klappentext enthält alle wichtigen Informationen, könnte jedoch fast ein wenig kürzer und knackiger sein. Dies ist jedoch meckern auf hohem Niveau. Ich würde sagen, dass Cover und Klappentext perfekt aufeinander abgestimmt sind.


Hauptteil: Der Schreibstil der Autorin ist wirklich angenehm und sehr bildhaft. Mit Sätzen wie: Meine kleine, unsichere Seele kauert hinter meinem Herzen und weint, weil sie ausgelacht wird.“ oder „..., aber trotzdem liegt mein Ego grade in Embryonalstellung und weint bitterlich.“ gelingt es ihr perfekt Gefühlen bildlich darzustellen und sie somit noch greifbarer und verständlicher zu machen. Wir erleben die Geschichte durch die Ich-Perspektive von Lia, die grade für dieses zum Teil hoch emotionale Buch sehr gut gewählt ist, da somit Gefühle und Gedanken besser nachvollzogen werden können. Das Buch beginnt, bleibt und endet unglaublich kraftvoll. Dabei ist es durchgehend spannend und sehr bewegend, denn man erlebt in jedem Kapitel eine andere Achterbahnfahrt der Gefühle. Es hat mich jedes Mal aufs Neue erstaunt, wie die Autorin es schafft Gefühle und Empfindungen so rüberzubringen als würde ich sie selbst grade empfinden und sie so bildlich darzustellen, dass Außenstehende Gefühle nachvollziehen können, die sonst nur Betroffene kennen.


Die Protagonisten: Lia ist aufgrund ihrer Essstörung unglaublich unsicher, trägt ihre sorgsam aufgebaut Maske jedoch perfekt. Im Verlauf des Buches legt sie allerdings eine wirklich positive Entwicklung hin und traut sich somit später mehr zu und weiß, wem sie vertrauen kann.


Noah ist ein Sunnyboy. Zumindest ist dies der erste Eindruck, den man von ihm erhält. Es stellt sich jedoch schnell raus, dass auch er in seinem jungen Leben mit großen Problemen zu kämpfen hat. Dennoch ist er sehr einfühlsam, verständnisvoll und setzt sich für die Menschen die ihm wichtig sind ein.


Samira ist eine junge eine Muslima und hat fast täglich mit Vorurteilen zu kämpfen. Trotz dessen ist sie eine unglaublich starke und liebevolle Persönlichkeit, deren Mundwerk allerdings manchmal etwas schneller ist als ihr Kopf.


Alle Charaktere hatten unfassbar viel Tiefe und waren bis ins kleinste Detail ausgearbeitet. Aufgrund dessen wirkten sie sehr real. Vor allem die drei oben Genannten - es gibt natürlich noch deutlich mehr - haben sich schon zu Beginn in mein Herz geschlichen und sind dort auch nicht mehr wegzubekommen.

Das Ende: Es war wunderschön, kraftvoll und bewegend, außerdem erfüllt von Liebe, Stärke und Freundschaft. Mehr kann ich dazu kaum sagen. Es war der perfekte Abschluss zu einem perfekten Buch! Es ist allerdings auch ein relativ offen gehaltenes Ende, welches noch viele Fragen offen und somit Spielraum für einen evtl. zweiten Teil lässt.



Das Fazit:

Dieses Jugendbuch mit alltagskritischem Content, wie psychische Erkrankungen oder Rassismus, schafft es trotz einer gewissen Leichtigkeit und einer Prise Humor diese Themen nicht zu verharmlosen und regt dabei noch zum Nachdenken an. Ich kann dieses Buch nicht nur Jugendlichen, sondern auch Erwachsenen absolut empfehlen, denn dieses Buch geht ins Herz!

Anmerkung: Betroffene mit einer psychischen Erkrankung, die in einer akuten Phase stecken, sollten dieses Buch jedoch mit Vorsicht genießen, da eine erhöhte Trigger-Gefahr besteht.



Sterne-Bewertung:







weitere Infos:

Titel: „Zwischen meinen Worten“

Autor: Mounia Jayawanth

Genre: Jugendbuch

Verlagsseite: Independently published

Erscheinungstermin: 26.10.2019

Seitenzahl: 568

ISBN: 978-1700928252

Preis: 14,99 Euro

 
 
 

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